Mitteilungen
"Neues aus dem Tal" - Jubiläen, Ehrungen, Berichte
Pilger trifft Pilger

Nach Santiago de Compostela war er bereits während seines Berufslebens in Etappen gepilgert, damals in Begleitung eines befreundeten Benediktinermönches. Seit gut einem Monat von Norden her alleine unterwegs, erreichte er vom ökumenischen Gemeindezentrum in Kranichstein über den Frankenstein und das Felsenmeer Reichenbach. Hier machte er zunächst eine Erfahrung wie Maria und Josef bei ihrer Herbergssuche.
An insgesamt vier Stellen bot man ihm leider keine Möglichkeit zur Übernachtung an. Schließlich traf er zufällig an der katholischen Kirche St. Andreas auf Martin Wiescholek (Lautern), der dort einen Jugendgottesdienst vorbereitete. Hier hätte er im Sommerschlafsack auf seiner Isomatte im Pfarrsälchen nächtigen können. Die Geschichte vom „Rom-Pilger Bernd“ ohne Herberge in Reichenbach brachte Wiescholek auf die Idee, den „letztjährigen Santiago-Pilger Joachim“ anzurufen, zwecks gemeinsamem Bier und Erfahrungsaustausch und so.
So trafen sich nun Pilger und Pilger. Dr. Joachim Bartl nahm ihn mit zu sich nach Hause, wo ein Bett, eine Dusche und ein gemeinsames Abendessen in der Familie auf ihn warteten. Beim Austausch interessanter Pilgergeschichten entdeckten die beiden weitere Gemeinsamkeiten - sie sind nicht nur begeisterte Wanderer und Pilger, sondern beide gingen vor ihrem Ausscheiden aus dem Berufsleben dem Beruf des Biologen nach: Dr. Bartl als Umweltbiologe in Darmstadt und Dr. Scherer zunächst als Leiter des Nationalparkamtes Wattenmeer und später als Referatsleiter Meeresschutz und Nationalpark im Umweltministerium von Schleswig-Holstein. Während Dr. Scherer sich viele Jahre für das Multimar, einem Informationszentrum zum Wattenmeer in Tönning, einsetzte, war Dr. Bartl ehrenamtlich eine lange Zeit für das Felsenmeer-Informationszentrum in Reichenbach aktiv.
Und nicht nur die beruflichen Interessen stellten sich als erstaunlich ähnlich heraus, sondern auch der Idealismus, zu Fuß die Welt mit einer größeren Nachhaltigkeit entdecken zu können. Beide waren sich einig, dass man vieles mehr zu Fuß in unserer Welt entdecken kann, an dem man sonst nur achtlos vorbei fährt. Ach, und beide Ehefrauen besuchen „ihren Pilger“ und haben so aktiven Anteil an der Pilgerschaft.
Dr. Scherer berichtete von seinem bisherigen Weg, der hauptsächlich dem Europäischen Fernwanderweg E1 folgt. Beginnend im nordischen Flachland erreichte er u. a. die Lüneburger Heide, deren Aussehen von Wacholder, Kiefern und Heidekrautgewächsen geprägt ist. Wie schnell sich die Landschaft in Deutschland verändert, wurde ihm dann in den Kasseler Bergen bewusst. Diese Gegend kennt der Autofahrer als „Hindernis“, wo er oft mit langen Staus auf der Autobahn rechnen muss, der aus dem Norden kommende Wanderer nimmt diesen Landstrich als erste „Bergwelt“ wahr. Auf seiner Pilgerreise Richtung Rom folgte dann die intensiv landwirtschaftlich genutzte Wetterau.
Dr. Scherer suchte sich für die Übernachtungen entsprechend seinem Pilgeranspruch Pfarrhäuser und Gemeindezentren und kehrte nur in Pensionen ein, wenn sich keine andere Alternative bot. So war die Übernachtung beim Pilgerfreund in Beedenkirchen eine schöne Abwechslung.
Seine nächste Etappe wird Dr. Scherer in den südlichen Odenwald führen – von dort möchte er weiter in Richtung Schwarzwald, dann über die Alpen zur Toskana mit dem Ziel, im September Rom zu erreichen.
Zur fortgeschrittenen Stunde entdeckten die Pilger eine weitere Gemeinsamkeit – beide Herren genießen es, in aller Gemütsruhe einen guten Whisky zu trinken. So klang natürlich bei ein paar hochprozentigen Tropfen der gemeinsame Abend entspannt aus. Bezogen auf seine „Pilgeraufnahme“ erinnerte sich Dr. Scherer an den Spruch des Wirtes „Panschnix“ an seine Ehefrau „Reseda“ in „Asterix auf Korsika“: „Bring´ Wein und Wurst, aber nicht vom Zeug für die Gäste!“ Dr. Scherer versicherte beim Abschied, dass er seine Station in Beedenkirchen in dankbarer Erinnerung behalten wird und sowohl Körper als auch Seele eine große Stärkung erfahren haben.
Fotos: Dr. Bartl
Verschönerungsverein Gadernheim feierte 40. Gründungsjubiläum

Festredner Thomas Böhm brachte es schnell auf den Punkt: Frage nicht, was dein Ort für dich tun kann, sondern frage, was du für deinen Ort tun kannst“, wandelte er ein Zitat von John F. Kennedy leicht ab. 59 Gadernheimer hätten vor 40 Jahren nicht lange gefragt, sondern gehandelt und wären in den VVG eingetreten. Nach einer ganzen Reihe von Verschönerungsaktionen wurde Gadernheim 1976 sogar Landessieger beim Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“.
Neben der Dorfverschönerung kümmerte sich der Verein auch um die Heimatgeschichte und das heimische Kulturgut. Als eine der nachhaltigsten Arbeiten wurde ein Glockenspiel im Rathausturm installiert, das zwei Mal täglich zu hören ist. Zu den Erfolgen gratulierten dem VVG nicht nur Bürgermeister Jürgen Kaltwasser, Gemeindevorsteherin Beate Dechnig und die örtlichen Vereine, sondern auch die benachbarten Verschönerungsvereine. Reichenbachs VVR-Vorsitzender Heinz Eichhorn sprach allen Dorfverschönerern ein Kompliment aus. Alle Vier hätten viel zum jetzigen Zustand der Dörfer und zur Förderung des Fremdenverkehrs beigetragen. Er lud sie auch zum VVR-Jubiläum am 11. Oktober in der TSV-Turnhalle ein, die allerdings nur in bescheidenem Rahmen stattfinden werde, wie es bei den zurückhaltenden Reichenbachern halt so üblich wäre ...
Bei den vom Vorsitzenden Jürgen Machleid geehrten Gründungsmitglieder waren auch frühere Reichenbacher dabei: Gisela Baumunk, Heinrich und Helga Bickelhaupt, Anna, Gaby und Willi Böhm, Walter Emich, Irene Fritscher, Elke und Karl Gehbauer, Hans Heldmann, Elsbeth Keller, Volker Knapp, Karl Maurer, Marianne Meister, Hildegard Meisinger, Anna und Kätchen Meyer, Günther und Waltraud Pfeifer, Hans und Renate Rausch, Monika Reimund, Gretel und Heinrich Rettig, Sigrid Ross, Eleonore Runge, Greta Sattler, Helmut Stork, Annemarie, nochmals Annemarie und Ingrid Trautmann, Gerlinde und Herta Walter, sowie Albert Zink. Zum Abschluss der gelungenen Feierstunde sangen der gemischte Chor der Harmonie Gadernheim mit Dirigentin Ute Süß und die Gäste die „Odenwälder Nationalhymne“: „Mer sinn all vum Ourewoald“. (Text und Fotos (2): he)
Heinrich Daum feierte 90. Geburtstag

Von 1953 bis 1984 arbeitete er in den damaligen Vereinigten Ultramarinfabriken, später Ciba-Geigy, in Lautern. Als engagierter Gewerkschafter wurde er Vertrauensmann im Betrieb, später Betriebsrat, Schwerbehindertenvertrauensmann und von 1980 bis 1986 Stellvertreter im Vorstand der AOK Bensheim. Dem Vorstand des DGB Lautertal gehörte er von 1972 bis 1980 an und der Gewerkschaft inzwischen mehr als 60 Jahre.
1955 heiratete Heinrich Daum Erika Müller aus Schönberg, hat zwei Kinder, drei Enkel und eine Urenkelin. In seiner Heimatgemeinde baute er sich ein Haus und war vielfach in der Kommunalpolitik und in Ehrenämtern aktiv. So als Gemeindevertreter von 1956 bis 1960, als ehrenamtlicher Kassenverwalter von 1962 bis 1972, als Ortsvorsteher von 1972 bis 1975 und von 1977 bis 1981 als Beigeordneter der Gemeinde Lautertal.
17 Jahre führte Heinrich Daum die Kasse der Vogelschutzgruppe Höhengemeinden, war Gründungsmitglied und Rechner des Verschönerungsvereins und jahrzehntelang Mitglied von VdK, SPD und DRK. Als Gründungsmitglied der Freiwilligen Feuerwehr wurde er mit dem Silbernen Brandschutzehrenzeichen am Bande ausgezeichnet und 2012 für seine 70-jährige Mitgliedschaft geehrt. 1993 erhielt er zudem noch den Landesehrenbrief.
Zum runden Geburtstag gratulierten auch Bürgermeister Jürgen Kaltwasser, Verschönerungsvereins-Vorsitzende Christiane Kosch, sowie der Vorsitzende des DGB Lautertal/Lindenfels, Heinz Eichhorn.
Foto: he
Verschönerungsverein Schannenbach feierte Jubiläum

1977 konnte am Kirchberg ein Kinderspielplatz mit Schaukel, Sandkasten, Rutsche und zwei Holzhäuser errichtet werden. Von schwedischen Zimmerleuten wurde dort 1997 ein großes Spielhaus gebaut. In der „Belgrad“ erweiterte der Verein 1982 einen kleinen Platz und bestückte ihn mit einem Steintisch und drei Bänken.
Dorfjubiläum und Dorferneuerung beflügeln
Einen Schub auch für die Arbeit des VVS brachten das 600. Dorfjubiläum und das Programm der Dorferneuerung. In den Jahren der Vorbereitung wurde die Zielsetzung des Vereins um die Förderung des kulturellen Lebens und der Erforschung der Heimatgeschichte erweitert. So wurde die Herausgabe des Heimatbuches „Ein Dorf im Odenwald“ von Hermann Bauer unterstützt und eine Fülle von Kerwe-und Fastnachtveranstaltungen, Glühweinfeste, sowie Theateraufführungen organisiert.
Mit Mitteln des Landes wurden das Dorfgemeinschaftshaus saniert, an der Kreuzung Krehbergstraße/Lerchenweg entstand ein kleiner Dorfplatz als neuer Ortsmittelpunkt. Der Ortseingangsbereich vor dem Feuerwehrgeräte- und dem Dorfgemeinschaftshaus wurde neu gestaltet. Zudem sanierte der VVS das „Brunnenkännelches“ mit Milchbank vor dem Feuerlöschteich. Derzeit wird der Spielplatz/Bouleplatz umgestaltet.Ab dem Jahr 2000 wirbt der VVS immer im Mai für einen Blumenmarkt mit der Gärtnerei Fritz Becker. Bei allen Planungen und Entscheidungen mit einbezogen waren die Dorfverschönerer beim Dorferneuerungsprogramm.
Festschrift vorgestellt
Damit sich alle Besucher ein Bild über die Entwicklung machten können, legten Brunhild Fraatz, Nathalie Benker, Dietlinde Netwall und Martina Hausmann ein reich mit bunten Fotos bestückte Jubiläumsschrift vor. In ihr sind auch die Gründungsmitglieder des rührigen Vereins aufgeführt: Heinz Benker, Erika Daum, Heinrich Daum, Regina Daum, Rudi Daum, Oskar Lannert, Benno Netwall, Dietlinde Netwall, Günter Pfaff, Helene Pfaff, Margarete Pfaff, Walte
r Reinecke, Liselotte Trautmann, Werner Trautmann sen. und Barbara Winkler. Von ihnen wurden Heinz Benker, Heinrich, Regina und Rudi Daum, Dietlinde Netwall und Günter Pfaff von der Vorsitzenden mit Blumen und Urkunden geehrt. Bei der urlaubenden Margarete Pfaff wird die Ehrung nachgeholt.
Margarete Pfaff war auch die erste Vorsitzende des in Spitzenzeiten über 60 Mitglieder zählenden Vereins. Sie führte ihn von 1974 bis 1982. Ihr folgten Dietlinde Netwall (1982 – 1988) und Hans-Jürgen Fraatz (1988 – 1994). Seit 1994 leitet Christiane Kosch den VVS. Neben ihr gehören derzeit Ursula Hauner, Regina Daum, Dietlinde Netwall, Sven Herbecke, Ferdinand Kosch, Karin Daum, Brunhild Fraatz, Birgit Hausmann, Inge Jeckel, Sabine Schulz und Nathalie Benker dem Vorstand an.
Zahlreiche Ehrengäste
Neben dem Festredner Bürgermeister Jürgen Kaltwasser, der die außergewöhnlichen Leistungen des Vereins würdigte und den Dank der Gemeinde aussprach, begrüßte die Vorsitzende noch eine ganze Reihe von Ehrengästen: Beate
Dechnig (Vorsitzende der Gemeindevertretung), die Beigeordneten Wolf Nevermann und Dr. Karl Kuhn, Ortsvorsteher Harald Lannert, Ortsvorsteher a, D. Reiner Rößler, Peter Gölz vom Feuerwehrverein, die Vorsitzenden der benachbarten Verschönerungsvereine aus Gadernheim (Jürgen Machleid) und Reichenbach (Heinz Eichhorn und Albrecht Kaffenberger).
Umrahmt wurde die Feier durch die Flötengruppe Darmstadt, die unter anderem einen Satz aus Händels Feuerwerkskonzert intonierte, sowie mit „Beiträgen aus dem Verein“. So erzählte Dietlinde Netwall in Reimen und Nathalie Benker über lustige Begebenheiten aus 40 Jahren VVS. Andreas Benker führte bewegte Bilder von Kerweumzügen und Theateraufführungen vor.
Höhepunkt dabei „Dinner for One“ auf „Schannebescherisch“, mit Werner Trautmann jun. als Butler James und Andreas Benker als Miss Sophie. Mit dabei ein Wildsaufell als Stolperfalle, die Herren „Schneire“, „Kummereu“ und „Windegaorde“. Der Butler fragte: „Die gleich Sach` wie im vergoangene Joahr“ und „Miss Soffie“ antwortete: „Die gleich Sach` wie in jedem Joahr“. „Gut, ich will moi beschdes gäwe“.
(Text: Heinz Eichhorn, Fotos: Wolf Nevermann)
Eintracht schafft gemütliche Ecke im „Eck“

Mit Hilfe des Bauhofes der Gemeinde und den Helfern Ludwig Kaffenberger, Walter Lampert und Heinrich Laut wurde der schwere Tisch in die Beedenkircher Straße gebracht. Da am vorgesehenen Standort früher einmal das Häuschen der Milchsammelstelle stand, mussten von der Gemeinde noch „die nicht vorhandenen Lagepläne“ über den Standort der Wasser-, Abwasser-, Strom- und Telefonleitungen überprüft werden. Erst als feststand, dass der Platz frei von Zu- und Ableitungen war, konnte mit dem Einbau begonnen werden. Zuvor „verewigten“ die Initiatoren noch aktuelle Dokumente aus dem Vereinsleben der Eintracht im Fuß des Tisches (Foto). Nach der Fertigstellung durften Wilfriede Streck, Walter Lampert und Karl Murowatz einmal „probesitzen“.
Wann die sanierte Eintracht-Ecke im „Eck“ offiziell eingeweiht wird, steht noch nicht fest. Sie soll aber verbunden werden mit einem Auftritt des Männergesangvereins und einem gemütlichen Umtrunk. Mit dabei sind dann auch Vertreter der Gemeinde und des Verschönerungsvereins. Vorher wollen die Helfer noch ein „Richtfest“ feiern und auf die erfolgreiche Aufstellung des Steintisches anstoßen. (Text und Foto: he)
42 Kilometer langer Rundwanderweg geplant

In zahlreichen Gesprächen gelang es beiden, nicht nur die Ortsvorsteher für das Vorhaben zu gewinnen, sondern auch mehrere Vereine, Organisationen, Firmen und Privatpersonen. So unterstützen in Elmshausen der örtliche Verschöne- rungsverein, sowie die Wandergruppe im TSV das Projekt. In Reichenbach sind es neben dem VVR auch die Vogelschützer, in Beedenkirchen der OWK.
Auf der Gemarkung dieser drei Ortsteile soll auch die erste Teiletappe verlaufen. Die 8,33 Ki- lometer lange Strecke (siehe Grafik von Dr. Bartl - oben) führt vom Rathaus in Elmshausen am Strietteich vorbei hoch zum Selterswasserhäuschen, vorbei an Teufelstein, Borstein und auf dem Vogellehrpfad bis hin zum Felsenmeer. Von hier aus geht er durch den Felsberg- wald weiter an der Seegerhütte vorbei, über den Parkplatz an den Römersteinen weiter und knickt dann kurz nach dem Parkplatz an den Römersteinen links ab hoch zur Kuralpe. Kaffenberger, der auch Vorsitzender des Lautertaler Seniorenbeirats ist, möchte diese Teile- tappe als „Seniorenweg“ kennzeichnen und insbesondere in den Steillagen zahlreiche Ruhe- bänke aufstellen. Dafür konnte er schon eine Reihe von Sponsoren gewinnen, sucht aber noch weitere. Derzeit kostet eine Kunststoffbank gut 300 Euro, auf den Bänken soll der Name der Spender eingraviert werden. Gerne wird diese Möglichkeit als Erinnerung für ehemalige Bürgermeister, Beigeordnete, Ortsvorsteher oder Vereinsvorsitzende genutzt.
In der Zusammenkunft der Ortsvorsteher wurde der weitere Verlauf der Route, die durch alle zwölf Ortsteile führen soll, erörtert. Danach führt der Rundwanderweg von der Kuralpe über Staffel, Schmal-Beerbach und Wurzelbach nach Beedenkirchen und von hier aus weiter nach Lautern und Gadernheim. Dort ist auf Wunsch des Gadernheimer Ortsvor- stehers Jürgen Machleid der Anlauf hoch zum Kaiserturm, dem Wahrzeichen des Dorfes, vorgesehen.
Von dort geht es zurück nach Raidelbach, Breitenwiesen, Knoden und Schannenbach. Für den höchstgelegenen Lautertaler Ortsteil schlug Ortsvorsteher Harald Lannert noch die Erweiterung der Route auf den 576 Meter hohen Krehberg vor. Zurück in Schannenbach soll es dann am Knodener Kopf vorbei in den Hahnenbusch und durch den Höllacker nach Rei- chenbach und von hier aus wieder nach Elmshausen gehen. Mit beachtet wurde bei der Erstellung der Wegstrecke, dass sie in Teiletappen angegangen werden kann. So wurden mehrere örtliche Unterkünfte in den Plan aufgenommen.
Über ihr Vorhaben informierten die Organisatoren bereits die Gemeinde Lautertal, die vorschlug, auch die Leitung des Odenwaldklubs in die Überlegungen mit einzubeziehen. Inzwischen hat Bürgermeister Jürgen Kaltwasser den OWK schriftlich informiert. Er rechnet mit einer Unterstützung und Hilfe bei der Ausweisung des großen Rundwanderweges. (Text: he, Grafik: Dr. Bartl)
Lehrer, Funker und Fotograf wurde 75

Nach dem Abitur in Bensheim studierte er am Pädagogischen Institut (PI) in Jugendheim und trat 1963 seine erste Lehrerstelle im Kreis Büdingen an. Nach 15 Jahren Vogelsberg in der einklassigen Volksschule folgten drei Jahre Hofheim/Ried, bevor Krichbaum 1981 an die Mittelpunktschule in Gadernheim wechselte und dort überwiegend Physik, aber auch andere Fächer unterrichtete, wie das laut Ausbildung damals noch üblich war.
Mit dem Stellenwechsel folgte auch der Umzug mit seiner Frau Karin und den drei Töchtern in seine Heimatgemeinde Reichenbach. Hier freut sich das Ehepaar über zwei Enkel. Nach dem Ausscheiden aus dem Schuldienst im Jahre 2.000 reist Friedrich Krichbaum gerne und oft und „schießt“ besonders von seinen Urlaubsfahrten ins europäische Ausland eine Fülle von Fotos. Reisen und Fotografieren brachten ihn auch zum örtlichen Verschönerungsverein, bei dem er heute im Vorstand mitarbeitet und alle örtlichen Aktualitäten im Bild festhält.
Seit drei Jahren gehört er dem Redaktionsteam des Vereins an, der für seine Mitglieder und Freunde wöchentliche Online-Briefe erstellt. Inzwischen sind es fast 150 Ausgaben geworden, deren Erstellung Krichbaum nur noch wenig Zeit für ein altes Hobby lassen, dem Amateurfunk. Jahrzehnte empfing und sendete er über Kurzwelle Nachrichten in die ganze Welt, bevorzugt in den Osten Europas und nach Sibirien, da dorthin meist die besten Ausbreitungsbedingungen für die Funkwellen bestanden. Aber auch Verbindungen nach Nord- und Südamerika kamen oft zustande. Besonders freute er sich darüber, wenn trotz Sprachproblemen eine Verständigung möglich war.
Erfolgreicher Mundartabend des VVR vor über 700 Gästen

Moderator Fritz Ehmke (Lützelbach), ein Kenner der Szene, hatte eine lange Reihe von Solisten und Gesangsgruppen engagiert, die in dem über vierstündigen Programm ihre Sprachecken im Odenwald, an der Bergstraße und im Ried repräsentierten. Lautern und Lautertal vertrat die Kindergartengruppe der Drosseln und Finken unter der Leitung von Christine Hechler. Erfrischend der Auftritt der Fünf- und Sechsjährigen, die ohne Scheu vor der großen Kulisse mit sichtlicher Freude ihre Mundartlieder trällerten.
Dass es zwischen der nördlichen Bergstraße und dem Odenwald Sprachunterschiede gibt, machte Klaus Keim aus Seeheim deutlich. Bekanntlich liegt die Sprachgrenze ja schon in Beedenkirchen und Brandau, ursprünglich wohl kirchlich begründet. Keim begrüßte die Besucher südhessich mit „Ei wie“ und erzählte von „Seifiesje“ und einem Paris-Besuch des Seeheimer Originals, dem Sattlermeister Kinzelmeier. Die zusätzliche Namensbezeichnung von Papst Johannes XXIII. bedeutete für einen örtlichen Wirtssohn, dass dieser wohl „zwa Bier und drei Cognac“ bestellen wollte.
Die Schönheiten des Odenwaldes besang die Gruppe „Halwebeiverdrei“ aus Linnenbach, Glattbach und Ellenbach. „Alles, woas uff de Erd rumspuckt, iss bei uns nor abgeguckt“, meinten Adam Eberle und seine Mitsänger. Sogar dem traurigen Lied von der „Scholzegrät“ („Ou däs dut wäh“), gewannen sie noch was Positives ab („Oh däs wär schäi“). Besonders die Einheimischen wüssten, dass der Odenwald etwas Besonderes ist.
Von der „Bobbeschneires Käth“, die nach seinen Nachforschungen in Reichenbach gelebt haben musste, erzählte Peter Dotterweich aus Reinheim-Ueberau. Er wusste noch, was eine „Dofel“ und ein „Griffel“ ist und „rabbelte“ noch auf dem „AB“. Wenn seine Bekannte gewusst hätte, dass der Arzt nicht nur das „bäise Boa“, sondern auch das andere untersuchen würde, hätte sie beide Beine gewaschen. Einen Seitenhieb auf die „liewe Reuneme“ (Reinheimer) konnte er sich nicht verkneifen. Sie würden jeden Morgen mit dem Kopf gegen die Wand rennen, weil sie frische Hörnchen zum Frühstück haben wollten …
Als „Riedochse“ würden die Odenwälder ihre westlichen Nachbarn bezeichnen, meinten die „Stroßemusiker“ aus Biebesheim. Sie sangen vom Motorradfahren und von Kneipenbesuchen. Ihre musikalische Wettervorhersage war so zielsicher wie die Wetterberichte aus Offenbach: „Hoans bleib do, mer waas jo net wies Wärre werd“.
Einige Gassenhauer gab die Trachtenkapelle Lindenfels in voller Besetzung unter ihrem Leiter Peter Flath zum Besten, die in der Pause aufspielte. Besonders gefeiert wurde „die Gaas, ja der Geisbock mäh“ und mit der Bekenntnis „Ja im Odenwald möchte ich leben alle Zeit“, bekannten sich die Musiker zu ihrer Heimat.
„Am Roand vum Ourewoald gibt’s ein schönes Städtchen“ besang der Brauchtumschor „Altes Liedgut“ die Bergsträßer Kreisstadt. Besonders der Wein hatte es den Männern angetan. Sie lobten Schloßberg, Stemmler und Eckweg. Der Maiberg wäre gar der Schlüssel zum Paradies. Dass der Wein nicht zu lange im Keller lagert, dafür sorgt bei ihnen der „Schluckspecht“, der in jede Wirtschaft einkehrt und rund um die Uhr säuft.
Bekannt aus Funk und Fernsehen ist die „Babbelschnut“ Gerd Grein aus Lengfeld. Der erfahrene Mundartkünstler erläuterte den Begriff „Äbbes“ und fasste eine Liebeserklärung in Reime. Dass die Odenwälder Bauern wohl manchmal etwas eigen, aber sicher nicht auf dem Kopf gefallen sind, machte er am Beispiel eines Schuhkaufs deutlich: „“Kennt ich dadefer auch noch e Poar Schlappe kriee?“
Beifallsstürme ernteten die „Faeigels“ aus Mitlechtern. Das junge Duo sang über den Ourewoald, wo „noch uff de Wiss geballert werd“, wo es jetzt Frühjahr wird, die „Molbert stosse“ und „de Weih aus Afrika hoam kimmt“. Sie stellten die Formel auf „koa Äppel, koan Woi“ und rieten den Mannheimern, sich ihre Äpfel künftig selbst mitzubringen. „Ja sou isses bei uns, mer sin hoalt vum Dorf“, meinten sie zum Schluss entschuldigend.
Die Intelligenz und Schlagfertigkeit der Odenwälder Bauern und ihrer Helfer verkörperten die „Alweschbescher Knäschd“ („Fällt de Knäschd vum Haaborrem runne, isse drunne“). In alten „Manchesterhosen“, zusammengehalten mit Kordeln, sangen sie alte Schlager auf ourewällisch („die Ellies hoat die Schlüssel“). Statt „Alles vorbei Tom Dooley“, ist bei ihnen für den Hannes am Tag vor der Hochzeit alles vorbei . Denn im Hafen der Ehe gebe es nicht nur schnittige Yachten, sondern auch Kriegsschiffe.
Dem hessischen Blues verschrieben hat sich die Gruppe „Handkäs mit Orange“ aus dem Ried, den sie als „schwarz wie Ladweije“ bezeichneten. Sie sangen den „Glatzen-Blues“, in dem sich Männer ihre Haare zweimal um den Kopf kämmten und den „Bieboa (Bienenbein)-Blues“. Zum Schluss sollten dann musikalisch alle nur noch „weg, weg – all, all“. Mit der gemeinsam gesungenen „Odenwälder Nationalhymne“ endete ein über vierstündiges Programm, das kurz nach Mitternacht von der Lindenfelser Trachtenkapelle musikalisch beendet wurde. (Text: he, Fotos: fe)
Silberne Ehrennadel Kaffenberger

Kaffenberger hat sich über Jahrzehnte hinweg besonders um die Förderung des Brauchtums verdient gemacht. 1987 gründete er die Brauchtumsgruppe, die ein Jahr später in den Verschönerungsverein (VVR) aufgenommen wurde. Als Vorsitzender des Vereins trug Kaffenberger wesentlich dazu bei, dass aus ursprünglich einer Handvoll Interessenten heute über 70 Trachtenträger geworden sind.
Seit 2000 ist der umtriebige Vereinsmensch Ehrenvorsitzender des VVR und als Rechner seit 2006 maßgeblich dafür verantwortlich, dass sich die Mitgliederzahl der Dorfverschönerer und Brauchtumsfreunde auf über 430 mehr als verdoppelt hat. Als Stiftungsratsvorsitzender der „Mößinger-Stiftung“ schafft er es seit Jahren, das Stiftungskapital immer weiter zu erhöhen. Seit 1994 organisiert Kaffenberger die jährlichen Ausflugsfahrten des VVR in den Süden.
Von 1977 bis 1981 und von 1985 bis 1993 war Albrecht Kaffenberger Ortsvorsteher und 1987 Organisator der 975-Jahr-Feier im Dorf. Über den gleichen Zeitraum hinweg arbeitete er in der Gemeindevertretung mit, war lange Jahre aktiver Feuerwehrmann und Mitglied des Spielmannszuges. Von 1978 bis 1999 gehörte er auch dem Vorstand der SPD Reichenbach an, die meiste Zeit davon als stellvertretender Vorsitzender. Bis zu seiner Pensionierung wirkte der Bezirksschornsteinfegermeister im Landesverband der Schornsteinfegerinnung mit, überwiegend als Kassenwart.
Foto: he
Tonnenschwerer Maschinentausch im Brandauer Klinger

„Ausgemustert“ wurde eine Laserschneidanlage der Marke AMADA Alpha LC und eine Abkantpresse der Marke Trumpf mit 130 Tonnen Presskraft. Die 12 Tonnen schwere Maschine demontierten Mitarbeiter der Herstellerfirma und Armin Klippel hievte sie mit seinem Kran auf einen 13 Meter langen LKW. Das Problem dabei: Der Lastkraftwagen hatte keine einzeln schwenkbaren Achsen, so dass der Fahrer rückwärts und erst nach vielen vergeblichen Versuchen in den engen Brandauer Klinger einfahren konnte.
Die alten Maschinen gehen zurück an den Hersteller, der sie technisch aufrüstet und wieder veräußert. Als Ersatz erwarb die seit 1945 im Brandauer Klinger tätige Firma eine AMADA CO2-Laserschneidmaschine mit der Bezeichnung LC-3015 F1 NT. Die neue Anlage lässt gegenüber der Vorgängerin eine erweiterte produktionstechnische Anwendung zu. Mit ihr können unterschiedliche Werkstoffe wie Stahl, Edelstahl und diverse Nicht-Eisen-Metalle bearbeitet werden.
Neben einer verbesserten Herstellung mit höchster Qualität an den Schnittkanten und einer geringeren Rautiefe in der Schnittfuge, preist der Vertreiber auch eine „Humanisierung des Arbeitsplatzes“ durch „das fast lautlose und vibrationsfreie Arbeiten der Anlage“ an. Der Laserstrahl trenne das Material berührungslos mit hohen Schnittgeschwindigkeiten.
Während der Maschinenrahmen, Teile des Tisches sowie Elemente des Portals aus einer massiven Stahlgusskonstruktion bestehen, ist der Laser selbst hinter der Maschine angebracht. Die eingesetzten Laseraggregate aus dem Hause FANUC wurden optimiert. Dadurch entstehe, so der Hersteller, ein geringerer Lasergasverbrauch mit einer Laserdauerleistung von 4.000 Watt, in der Leistungsspitze gar von 5.000 Watt.
Gesteuert wird die Anlage durch eine speziell für die Laserschneidanlagen konzipierte CNC-Steuerung. Sie sei, so der Hersteller, in Verbindung mit dem AFL-Laser in der Lage, auch komplizierteste Konturen bei optimalen Bearbeitungsgeschwindigkeiten zu fertigen.
Mit der neuen Laserschneidmaschine, so der Geschäftsführer der Reichenbacher Apparatebau GmbH, Stephan Bremstaller, sei die Firma „gut aufgestellt“ und für neue Entwicklungen gewappnet. Derzeit fertigen 45 Mitarbeiter und fünf Auszubildende komplexe Baugruppen und Biegegeometrien aus gestanzten, gekanteten und geschweißten Blechen insbesondere für Unternehmen aus der Medizintechnik. Dabei werde die Energieversorgung durch ein eigenes Blockheizkraftwerk und Photovoltaikanlagen zu 80 Prozent aus regenerativer Energie gedeckt.
Foto: Friedrich Krichbaum