Wandern & Biken
Rundwanderwege
Schon seit einiger Zeit findet der Alemannenweg bei Wanderfreunden großen Anklang. Nun gibt es im Lautertal zwei Tagesschleifen mit den Markierungen L1 und L2.
Felsenmeer-Rundweg (L1)

Der „Felsenmeer-Rundweg“ L1 führt mit einer Höhendifferenz von 350 m und 10 km Länge durch das obere und untere Felsenmeer mit seinem außergewöhnlichen Biotop der Steinwelt und den römischen Werkstücken aus längst vergangenen Jahrhunderten. Durch feierlich anmutenden Buchenhochwald und zwischen verwunschenen Nadelbaumbeständen, über angenehme Wanderwege und steile Pfade führt der Rundweg. Die größte Steigung liegt zwischen Kuralpe und dem Felsberg-Gipfel mit dem Ohlyturm. Riesensäule, Altarstein, Riesenschiff und Riesensessel, Krokodil und Riesensarg sowie die hölzerne Brücke über das Felsenmeer sind spektakuläre "Funde" am Wegesrand. Als Abwechslung zum waldigen Felsberg führt ein besonders idyllisches Stück des Weges durch Wiesen mit Waldsaum und weiten Ausblicken. Ein Abstecher nach Reichenbach mit dem Felsenmeer-Informationszentrum, der historischen Kirche und dem alten Rathaus im Ortskern ist gut möglich. Die hellgrünen Wegweiser zeigen zuverlässig an, wo man in welcher Entfernung ein Gasthaus findet. Die Auszeichung des Rundwegs L1 mit dem Prädikat „Wanderbarer Odenwald“ wurde 2012 für drei Jahre verliehen. Die so bezeichneten Wanderwege erfüllen besondere Kriterien nach den Richtlinien des Odenwaldklubs, bieten deshalb auch besonders viel fürs Auge und die Füße und werden ständig überprüft.
Ausgangspunkte:
Naturparkplatz Kuralpe (Gasthaus Kreuzhof-Kuralpe direkt am Weg, große Terrasse, gutbürgerliche Küche, Übernachtungsmöglichkeit)
Waldgasthaus Borstein (großer Parkplatz des Gasthauses mit großem Freigelände und herrlicher Aussicht, Übernachtungsmöglichkeit)
Naturparkplatz Römersteine(Einkehrmöglichkeiten im etwa 10 Minuten entfernten Beedenkirchen)
Rundweg Borstein-Auerbach-Lautertal (L2)

Der Rundweg L2 „Borstein - Schloß Auerbach - Lautertal“ umrundet auf etwa 12 km und 440 Höhenmetern Differenz das Dorf Hochstädten. Sein Grundthema ist die Steinbearbeitung, denn er berührt mehrere historische Orte, an denen Granit und Marmor gewonnen wurden. Ihre Spuren sind zum Teil noch am Wegrand zu entdecken. In den Stollen des Marmorwerkes wurden im 2. Weltkrieg von Kriegsgefangenen V2-Raketen montiert, heute nisten in den aufgelassenen Steilwänden und in den Stollen Fledermäuse, seltene Vögel und alles was ihnen Nahrung bietet.
Auf der Bangertshöhe unweit des Weges soll es einen Belüftungsschacht geben, der nach dem Krieg mit einem VW-Käfer-Motorblock verschlossen wurde, um Abenteurer fernzuhalten. Doch heute hat sich die Natur vieles zurückerobert, sehr zur Freude der Wanderer.
Über Anhöhen mit klangvollen Namen wie Teufelsberg oder Amalienhöhe und Ludwigshöhe führt der Rundweg zwischen dem Felsberg und dem Fürstenlager entlang und berührt das Städtchen Auerbach.
Einst Aufenthaltsort zahlreicher adliger Häupter, sorgte Auerbach mit dem Staatspark Fürstenlager für eine erste touristische Maßnahme im Odenwald: ein ganzes Areal mit Tälern, Wäldern, Bächen und Hügeln wurde umgestaltet, Lustpavillons und Wirtschaftsgebäude entstanden.
Grund des herrschaftlichen Aufenthaltes war zumeist das Kuren an der Hochstädter Heilquelle. Deren Wasser muß jedoch scheußlich geschmeckt haben, weshalb wir die Quelle im Tal liegenlassen und dem Rundweg L2 weiter um Hochstädten herum folgen.
Zuvor gilt es jedoch das Auerbacher Schloß mit seiner jahrhundertealten Bonsai-Kiefer auf der Burgmauer zu erklimmen. Ein weiter Blick in die Rheinebene und über die Kette des vorderen Odenwaldes belohnt die Mühe.
Entlang der Südostflanke des Melibokus, auch Malchen genannt, durch die Wiesen, die Hochstädten umgeben und über den Schöllrain steigt der Rundweg gemeinsam mit den Nibelungensteig hinauf auf den Felsberg.
Auch der Rundweg L2 erhielt 2012 das Prädikat „Wanderbarer Odenwald“ und wird vom Odenwaldklub mit besonderer Sorgfalt überwacht. Wert wird dabei auf natürliche Wege und weitschweifende Ausblicke gelegt.
Ausgangspunkte:
Naturparkplatz Fürstenlager, Auerbach (zahlreiche Einkehrmöglichkeiten im Fürstenlager und in Auerbach)
Waldgasthaus Borstein (großer Parkplatz des Gasthauses mit großem Freigelände und herrlicher Aussicht, Übernachtungsmöglichkeit)
Naturparkplatz Schöllrain, Hochstädten (Einkehrmöglichkeiten und Pilgercafé im Ort, ca. 20 min)
Not Gottes Kapelle auf dem Sattel zwischen Melibokus und Auerbacher Schloß
Naturparkplatz Hochstädten im Ort, Weg bis zum L1 ca. 20 min)
Text: Marieta Hiller
Fotos: Marieta Hiller, Verschönerungsverein Reichenbach, Heinz Eichhorn